Grusswort von Bundesrat Albert Rösti
Seit Menschengedenken war Holz unsere wichtigste Ressource. Und der Wald somit eine Quelle des Wohlstandes – aber deshalb auch während Jahrhunderten chronisch übernutzt. In Offnungen, wie die lokalen historischen Rechtsquellen genannt wurden, sind Zugang und Nutzung bis ins Detail geregelt; man spürt aus den alten Texten regelrecht den eifersüchtigen Verteilkampf um das wertvolle Holz.
Heute dagegen ist es umgekehrt: Jetzt ist die Unternutzung des Waldes unsere Herausforderung. Jedes Jahr wächst viel mehr Holz nach, als genutzt wird oder als natürlich abstirbt; vor allem in den Alpen, Voralpen und auf der Alpensüdseite. Aber weniger Nutzung heisst auch weniger Pflege. So werden die Wälder älter, dunkler und dichter.
Alte Wälder können ihre Schutzfunktion nicht mehr richtig erfüllen; dunkle, dichte Wälder sind schlecht für die Artenvielfalt. Unser Ziel muss darum eine aktive, nachhaltige Nutzung des Waldes sein – hoffentlich auch verbunden mit einer Renaissance unserer heimischen Ressource Holz.
Sorgfältig bewirtschaftete, gepflegte Wälder können am besten den verschiedenen Interessen gerecht werden: Den Ansprüchen einer modernen Forstwirtschaft, unserem steigenden Bedürfnis nach ökologischen Baumaterialien und Energieträgern, dem Schutz der Biodiversität und auch dem Wunsch der Bevölkerung nach gut erschlossenen Erholungsorten, wo man dem hektischen Alltag entfliehen kann.
Ich wünsche allen Besuchern interessante Tage an der Forstmesse 2025!
Albert Rösti, Bundesrat
Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)